Joseph Beuys
Joseph Beuys (1921-1986), geboren in Krefeld, Deutschland, lebte und arbeitete in Düsseldorf. Joseph Beuys, der als Bildhauer, Maler, Performancekünstler, Kunsttheoretiker und Lehrer tätig war, gilt bis heute als einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Er wird mit Fluxus, Konzeptkunst und Neo-Dada in Verbindung gebracht und ist für die Verwendung unorthodoxer Materialien wie Fett, Kupfer, Filz und Honig bekannt. Sein komplexes Oeuvre umfasst eine Vielzahl von Multiples und anderen Editionen. Edition Schellmann / Schellmann Art arbeitete von 1970 bis zu seinem Tod 1986 eng mit Joseph Beuys zusammen, veröffentlichte mehrere Editionen des Künstlers und gab sein Werkverzeichnis The Multiples heraus.
Joseph Beuys Editionen

Table I Monk
1953/2008

Table II Tête
1953-1954/2008

Table III Chest
1953/2008

Royal Pitch Pine
1953/2008

Lamp
1960/2008

Tram Stop 1976
2007

4 books from Projekt Westmensch, 1958
1992

Cuprum 0,3% unguentum metallicum
1978-1986

Filzkeil (Felt Wegde)
1984-1986

Iphigenie/Titus Andronicus
1985

Minneapolis Fragments
1977-1985

Brustwarze (Nipple)
1984

Triptychon
1981

Transsibirische Bahn
1980

Hasenblut
1971/1979

Zeige deine Wunde (Show Your Wound)
1977

Initiation Gauloise
1976

Painting Version 1-90
1976

Drawings for Codices Madrid by Leonardo da Vinci
1975

Telephon S
1974

Grüne Geige (Green Violin)
1974

Sonnenscheibe (Sun Disc)
1973

Enterprise 18.11.72, 18:05:16 Uhr
1973

Schiefertafel (Blackboard)
1972

Celtic + ~~~~~
1971

Fingernagelabdruck aus gehärteter Butter (Fingernail Impression in Hardened Butter)
1971

aus Künstlerpost
1969

Ja Ja Ja Ja Ja, Nee Nee Nee Nee Nee
1969
Joseph Beuys
Table I Monk
1953/2008
Birnbaumholz und Ebenholz, mit Schublade, 75 x 83,5 x 64,5 cm. Auflage limitiert auf 9 Exemplare.
1953 entwarf Joseph Beuys für eine Düsseldorfer Sammlerin drei verschiedene Tische und ein Bücherregal. Den ersten Tisch Monk erweiterte Beuys zu einem Kunstwerk und integrierte ihn später in die legendäre Sammlung Block Beuys im Hessischen Landesmuseum Darmstadt. Die drei Tische und das Regal wurden 2008 zum ersten Mal in einer Edition von 9 Exemplaren aufgelegt.
Joseph Beuys
Lamp
1960/2008
Metall-Stativ, keramischer Sockel und Metallreflektor. Höhenverstellbar von 75 bis 210 cm.
Joseph Beuys fertigte diese Lampe 1960 für sein Studio in Düsseldorf, Drakeplatz 4. Ursprünglich aus Notwendigkeit geschaffen, verwendete sie Joseph Beuys über dreißig Jahre hinweg.
EUR 1.800

Joseph Beuys
Tram Stop 1976
2007
Aus: Re-Object/Mythos (nur als Teil des gesamten Portfolios erhältlich)
Drei Fotografien von Karlheinz Nowald, digital gedruckt im Jahr 2007 von den Originalnegativen, montiert auf Karton, 61 x 81 cm (32 x 24 in). Edition: 45, gestempelt.
Joseph Beuys
4 books from Projekt Westmensch, 1958
1992
Faksimile-Edition von Beuys' Skizzenbüchern. Granolithografien in 4-12 Farben, insgesamt 1168 Seiten, davon 454 mit Einträgen von Beuys. Jedes Buch 30 x 22 x 1,8 cm (12 x 8½ x ¾ in). Edition: 365, stempelnummiert auf einer der letzten Seiten.
Von 1958 bis etwa 1965 arbeitete Joseph Beuys an vier Skizzenbüchern, die er unter dem Titel Projekt Westmensch zusammenfasste. Die Seiten dieser Bücher, die wirklich die ganze Bandbreite seines künstlerischen Schaffens zeigen, sind gefüllt mit Zeichnungen, Texten, Aquarellen, Wort- und Begriffslisten, Konzepten und Themen mit zahlreichen Notizen für zukünftige Projekte. Während viele der Seiten in direktem Zusammenhang mit seinen anderen Arbeiten stehen, gibt es einige ganz rätselhafte Formen, konzeptionelle Verweise und Codes, die sowohl für den Betrachter als auch für professionelle Kunsthistoriker eine faszinierende Herausforderung darstellen. Der Rhythmus der Einträge, die oft durch lange Serien von leeren Seiten getrennt sind, gibt einen sehr intimen Einblick in die Bildsprache von Joseph Beuys und sein universelles Denken.

Joseph Beuys
Cuprum 0,3% unguentum metallicum
1978-1986
Gegossenes Bienenwachs mit fein verteiltem Kupfer, 19,5 x 10,5 x 10,5 cm. Geprägt „JOSEPH BEUYS“, mit Zertifikat des Nachlasses. Edition: 18 + 5 A.P.
Schellmann 556
Diese Edition von Joseph Beuys besteht aus einem Wachsblock, der im Negativrelief die kristalline Form einer Grubenlampe abbildet. Dieses „Bild“ stellt eine Kombination aus archaischen Zeichen und natürlich vorkommenden Formen dar. Schale, Flamme, Federtagram, Sonnenscheibe und Kristall verschmelzen zu einer einzigen Form und evozieren eine Vielzahl sich durchdringender Bedeutungsebenen und möglicher Assoziationen. Der Titel des Werkes ist der Name einer homöopathischen Salbe, die Joseph Beuys selbst oft verwendete.

Joseph Beuys
Filzkeil (Felt Wegde)
1984-1986
Aus der Box In Memoriam George Maciunas von Joseph Beuys und Nam June Paik
Filzkeil 5,5 x 8,5 x 25 cm. Edition: 47, signiert und nummeriert auf dem Zertifikat des Beuys-Nachlasses.
Schellmann 555

Joseph Beuys
Iphigenie/Titus Andronicus
1985
Fotopositiv und -negativ auf Film, gestempelt mit brauner Farbe, zwischen Glasplatten, in Eisenrahmen, 71 x 55 x 4,5 cm. (Fotos: Ute Klophaus)
Schellmann 523
Diese Arbeit basiert auf Fotografien, die Ute Klophaus von Joseph Beuys' Aufführung Iphigenie/Titus Andronicus am 29. Mai 1969 in der experimenta 3 im Theater am Turm, Frankfurt/M. gemacht hat. Die Performance basierte ursprünglich auf Claus Peymanns und Wolfgang Wiens' Textmontage von Shakespeares Titus Andronicus und Goethes Iphigenie auf Tauris.
Die Arbeit ist Teil der Sammlung des Museum of Modern Art, New York.

Joseph Beuys
Minneapolis Fragments
1977-1985
Sechs Lithographien in Schwarz auf Rives White nach handgezeichneten Metallplatten, mit Bleistiftlinien und handschriftlichen Ergänzungen. 64,5 x 90 cm. Edition: 18 + VI, gestempelt Hauptstrom, signiert und nummeriert; plus einige signierte Probedrucke, einige mit A.P. bezeichnet, die meisten ohne handschriftliche Ergänzungen.
Die Lithographien der Minneapolis-Fragmente wurden von Metallplatten gedruckt, die Joseph Beuys 1974 während einer Vorlesung an der University of Minnesota in Minneapolis zeichnete. Sie wurden gemeinsam auf einer Platte angeordnet und darauf so gezeichnet, als ob sie ein einziges, über sechs Druckplatten verteiltes Bild abbilden würden. Für die Edition entschied Joseph Beuys, die Drucke als ungeordnete „Fragmente“ aufzuhängen.

Joseph Beuys
Brustwarze (Nipple)
1984
Bronze, 2,5 x 2,8 cm, Messingdraht. Edition: 25, mit Zertifikat, vom Nachlass signiert und nummeriert.
Schellmann 554
Joseph Beuys
Transsibirische Bahn
1980
Transsibirische Bahn Film (16 mm, schwarz-weiß, Ton, 22 Min.), in Metalldose mit Eisenbahnetiketten, 3 cm x 37 cm Ø. Auflage: 45 (+ 8 A.P.), signiert und stempel-nummeriert auf Label.
Der Film dokumentiert eine gleichnamige Joseph Beuys-Performance in Humlebaek/Kopenhagen, 1961/70, gedreht von Ole John.

Joseph Beuys
Hasenblut
1971/1979
Plastiktüte mit Hasenblut, montiert auf weißem Karton mit Klebepflaster. Grafik 62 x 45 cm (24 x 17 in). Edition: 45, signiert und nummeriert.
Diese Edition erinnert an Joseph Beuys‘ Aktion Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt von 1965, die als Schlüsselwerk seines Œuvres gilt und 2005 sogar von Marina Abramović im Guggenheim Museum in New York nachgestellt wurde.
Zu Beginn seiner Aktion in der Galerie Schmela in Düsseldorf versperrte Beuys die Tür von innen und ließ die Besucher draußen, so dass diese den Vorgang nur durch Fenster beobachten konnten. Seinen Kopf vollständig mit Blattgold, Goldstaub und Honig bedeckt, begann er, dem toten Hasen die Bilder zu erklären: Mit dem Tier auf dem Arm, und offenbar im Zwiegespräch mit ihm, ging er durch die Ausstellung von Objekt zu Objekt. Erst nach drei Stunden wurde das Publikum in die Räume gelassen. Beuys saß dabei, den Hasen auf dem Arm, mit dem Rücken zum Publikum auf einem Hocker im Eingangsbereich.
Joseph Beuys
Zeige deine Wunde (Show Your Wound)
1977
Foto-Negative, eins mit zwei Löchern und mit Kreuzen in brauner Farbe, zwischen einer transparenten und einer opaken Glasplatte in Eisenrahmen, 107 x 79 x 5 cm. Fotografien von Ute Klophaus. Edition: 28 + VI, signiert und nummeriert auf dem rückseitig am Werk angebrachten Papierlabel. Einige A.P., signiert; + 5 H.C., signiert und stempelnummeriert auf Papierlabel mit Hauptstrom-Stempel, zwischen Glasplatten eingelegt.
1976 schuf Joseph Beuys die Installation Zeige deine Wunde für die Galerie Schellmann und Klüser in München. Das Werk bestand aus mehreren paarweise angeordneten Objekten, die sich um das zentrale Element – ein Paar Leichentische – gruppierten. Später, beim Betrachten der Ausstellungsfotografien, kam Beuys auf die Idee, für eine Edition die Negative wie „Röntgenbilder“ auf eine opalisierende Glasscheibe zu montieren. Ein Film blieb schwarz und war mit zwei Löchern versehen, die an eine Kamera Obscura erinnerten – ein Verweis auf Trauma, Diagnose und das Medium der Fotografie selbst.
Joseph Beuys
Painting Version 1-90
1976
Ölfarbe und Butter auf Büttenpapier, eingerissenes Loch, 76 x 56 cm (30 x 22 in). Edition: 90 Unikate, signiert und nummeriert.
Diese Edition besteht aus 90 von Joseph Beuys handgemalten Blättern, die sich jeweils leicht in der Malstruktur und der Form der dargestellten Schafsköpfe unterscheiden.
Joseph Beuys
Drawings for Codices Madrid by Leonardo da Vinci
1975
Zeichnungen zu: Leonardo da Vincis Codices Madrid
Buch mit 81 eingebundenen und 1 lose eingelegter Grano-Lithografie, gefaltet; Grafik 23 x 32 cm (9 x 12½ in). Grafik ist signiert und nummeriert, 9 verschiedene Bilder. Auflage von jeweils 100.

Joseph Beuys
Telephon S
1974
Zwei Blechdosen, eine mit Symbolen in brauner Farbe, 180 cm Schnur, Papieretikett. 204 x 10 x 10 cm. Edition: 24 + VI (6 mit braun bemaltem Symbol auch auf der zweiten Dose), alle signiert und nummeriert auf dem Papieretikett. 5 A.P., signiert, nicht nummeriert.

Joseph Beuys
Grüne Geige (Green Violin)
1974
Grün bemalte Geige, 21 x 60 x 9 cm. Auflage: 24, gestempelt „Fluxus Zone West“, unsigniert, nicht nummeriert; einige Geigen wurden von Joseph Beuys signiert.

Joseph Beuys
Sonnenscheibe (Sun Disc)
1973
Schallplatten-Masterform (Kupfer, vernickelt auf der eingravierten Seite) mit Loch in der Mitte und zwei Stücken Filz, jeweils mit brauner Farbe gestempelt, in schwarzer Kartonbox mit Label, 38 x 38 x 4 cm (15 x 15 x 1½ in). Edition: 77 (+ VII + 3 H.C.), signiert und nummeriert auf dem Label der Box.
Joseph Beuys
Enterprise 18.11.72, 18:05:16 Uhr
1973
Zinkbox mit Fotografie, Kamera und Filz. 41 x 30,5 x 15,5 cm. Edition: 24 + V, signiert und nummeriert.
Schellmann 72
Das Foto, das Beuys für diese Edition verwendete, stammt von Michael Ruetz und zeigt die Familie Beuys beim Ansehen der Science-Fiction-Fernsehserie Raumschiff Enterprise zeigt. Damals wohnten sie am Drakeplatz 4 in Düsseldorf, wo Wohnung und Atelier als gemeinsamer Arbeits- und Lebensraum fungierten. In Anlehnung an seine Aktion Filz-TV, bei der er einen Fernsehbildschirm mit Filz verdeckte, bedeckte Beuys das Objektiv der im Deckel der Zinkbox eingelassenen Kamera mit einer Filzscheibe. Mit dieser Geste antwortet er auf den „mechanischen“ Blick der Kamera, indem er ihren Blick nach außen durch die isolierenden Eigenschaften des Filzes in einen Blick nach innen verwandelt. Im Inneren des Zinkkastens sind in der von Beuys häufig angewandten Doppelstrategie paralleler Prozesse zwei Objekte montiert, die sich beide mit dem Akt des Sehens auseinandersetzen: das Fernsehen selbst, die von der Kamera und dem Auge des Fotografen eingefangene Familie, die ihrerseits einen in der Zukunft spielenden Film betrachtet, und eine handliche Kastenkamera, deren Funktion durch das Abdecken ihres Objektivs verändert wird, wodurch sich ihre Rolle von der Aufnahme eines Bildes zur Befragung der Natur des Sehens selbst verlagert.
Joseph Beuys
Celtic + ~~~~~
1971
Leinenschachtel mit einem a Super 8 Film, s/w, 25 mit Tonspur b 10 Fotografien s/w 50 x 40 cm c Flasche mit Gelatine, versiegelt mit Bienenwachs 16,5 x 8,5 cm Ø (6½ x 3¼ in Dia.). Schachtel: Mit brauner Farbe gestempelt, 41 x 52,5 x 10 cm. (Die Auflage wurde zunächst in einer Pappschachtel geliefert; nur der letzte Teil der Auflage erschien in einer Leinenschachtel, wie hier gezeigt, aber viele der früheren Pappschachteln wurden später gegen die Leinenschachtel ausgetauscht). Auflage: 100, signiert und nummeriert auf Etikett im Karton.
Diese Edition beinhaltet die Dokumentation der Aufführung Celtic + ~~~~~ in Basel, Zivilschutzbunker, 5. April 1971, sowie ein mit Gelatine gefülltes Fläschchen, das Joseph Beuys während der Aktion benutzte und das sich inzwischen verflüssigt hat.

Joseph Beuys
Fingernagelabdruck aus gehärteter Butter (Fingernail Impression in Hardened Butter)
1971
Fingernagelabdruck aus gehärteter Butter in einer Plastikdose, montiert auf perforiertem Graukarton, 24 x 21 x 1,5 cm (9½ x 8¼ x ½ in). Edition: 150, signiert und nummeriert auf dem Karton.
Diese Arbeit wurde als Sonderausgabe der ersten Edition des Werkverzeichnisses Joseph Beuys – Multiples + Grafik herausgegeben.

Joseph Beuys
aus Künstlerpost
1969
Plastikumschlag mit Margarine und weißer Schokolade; Umschlag mit Browncross-Stempel. 32 x 23 x 1 cm. Edition: 100, unsigniert, vom Künstler nummeriert.
Schellmann 15
Joseph Beuys
Ja Ja Ja Ja Ja, Nee Nee Nee Nee Nee
1969
Filz, Tonbandaufnahme. 15 x 25 x 25 cm. Edition: 100, mit 32 Min. Tonbandaufnahme. Mit Faksimile-Unterschrift und blindgeprägter Nummerierung auf der Spule; nummeriert.
Schellmann 14 (Edition A)
Diese Edition von Joseph Beuys ist eine Klanginstallation bestehend aus einem Stapel von 20 Filzplatten, in dem ein Tonband eingebettet ist. Die Aufnahme dokumentiert eine Fluxus-Performance aus dem Jahr 1968, bei der Beuys gemeinsam mit Henning Christiansen und Johannes Stüttgen fast eine Stunde lang rhythmisch die Worte „Ja“ und „Nein“ wiederholte. Die monotone, mantraartige Rezitation erzeugt eine hypnotische Wirkung, die den Zuhörer aus dem gewohnten Gedankenstrom herauslöst. Die Filzplatten verstärken diesen meditativen Effekt, indem sie durch ihre isolierende und ruhige Präsenz eine Atmosphäre der Entrücktheit schaffen.